Kundgebung: Solidarität mit Rojava
Kundgebung gegen die Bombardierung der Türkei auf Rojava/ Nord- und Ostsyrien. 22 Zivilist:innen am Tishrin Staudamm ermordet
Seit dem Sturz des Assad-Regimes greift die islamistische, von der Türkei finanzierte sogenannte ‚Syrische Nationale Armee‘ (SNA) das Gebiet der Selbstverwaltung an – flankiert von Drohnen- und Luftangriffen der Türkei. Die Kämpfe mit der SNA konzentrieren sich auf ein Gebiet ca. 10 km westlich des strategisch wichtigen Tishrin-Staudamms am Euphrat. Aber auch in unmittelbarer Nähe des Damm greift die Türkei an.
Der Staudamm ist mittlerweile so stark beschädigt, dass er jeden Moment bersten kann. Große, besiedelte Gebiete entlang des Euphrats bis in den Irak hinein würden dann überflutet – ein humanitäres und ökologisches Desaster. Deshalb fahren seit Anfang Januar Menschen aus allen Gegenden von Nordostsyrien dorthin um den Damm durch ihre Anwesenheit zu schützen.
Am 19. Januar machte sich auch eine Gruppe aus Dêrik auf den Weg, darunter auch Beschäftigte der Stadtverwaltung.
Seit dem 8. Januar findet am Tişrin-Staudamm in Rojava, in der Nähe der Stadt Kobane, eine Mahnwache für den Frieden statt. Die Türkei nimmt keine Rücksicht auf die Zivilist:innen und bombardiert weiter mit Drohnen und Kampfflugzeugen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur ANF wurden bisher 22 Teilnehmer:innen durch Angriffe der Türkei und ihrer Verbündeten getötet, mehr als 217 weitere Personen verletzt.
Zuletzt wurden am Sonntag 14 Personen bei einer Mahnwache durch Granatenbeschuss verletzt. Am Dienstag gegen 15 Uhr begann eine erneute Angriffswelle
Gemäß Artikel 8 des Römischen Statuts stellen Angriffe, bei denen nicht zwischen Zivilbevölkerung und militärischen Zielen unterschieden wird, schwere Verletzungen des humanitären Völkerrechts dar und können als Kriegsverbrechen eingestuft werden. In diesem Fall handelt es sich jedoch nicht um wahllose, sondern um gezielte Angriffe auf die Zivilbevölkerung.
Wir rufen dazu auf, die Verbrechen der Türkei nicht hinzunehmen und gegen die völkerrechtswidrigen Angriffe auf in Aktion zu treten
Hamburg für Rojava