Wer abtreiben will, darf sich auf den Staat nicht verlassen
Feministische Strategien & antifaschistische Perspektiven
Vortrag und Diskussion mit Lara Islinger (sie/ihr) über Abtreibungsrechte und feministische Kämpfe in den USA und Deutschland.
Soli-Veranstaltung für unsere gemeinsame Busanreise zu den Gegenprotesten gegen den „Marsch für das Leben“ von Abtreibungsgegner*innen am 20.09. in Berlin – inklusive Möglichkeit, Bustickets für die gemeinsame Anreise zu erwerben.
Die rechten Angriffe auf CSDs in den letzten Wochen machen deutlich: Der antifeministische Backlash ist Realität. Queere Sichtbarkeit wird attackiert, öffentliche Räume werden für FLINTA unsicherer, feministische Errungenschaften stehen auf der Kippe. Auch der Zugang zu Abtreibung steht im Fokus rechter Mobilisierung – in Deutschland wie international. Zwar haben feministische Bewegungen weltweit in den letzten Jahren wichtige Erfolge erkämpft (etwa in Argentinien, Mexiko oder Irland), doch zugleich schränken rechte Regierungen in vielen Ländern reproduktive Rechte ein. In den USA wurde 2022 das bundesweite Recht auf Abtreibung gekippt. In Deutschland ist ein solches Recht nie etabliert worden: Schwangerschaftsabbrüche gelten weiterhin als Straftat.
Am Beispiel der USA wollen wir diskutieren: Was bedeutet die antifeministische Politik dort für reproduktive Rechte und feministische Strategien? Und was lässt sich daraus für Kämpfe in Deutschland lernen – besonders mit Blick auf §218 und den Widerstand gegen die Kriminalisierung von Abtreibung?
Der zunehmenden rechten Mobilisierung gegen reproduktive Selbstbestimmung setzen wir eine antifaschistische Perspektive entgegen, die feministische Widerstandsstrategien in den Mittelpunkt stellt. Dazu zählt neben dem Kampf für die vollständige Entkriminalisierung von Abtreibung die praktische Unterstützung sicherer, selbst durchgeführter Abtreibungen (self-managed abortions).
Außerdem geben wir einen kurzen Input zum sogenannten „Marsch für das Leben“ von Abtreibungsgegner*innen am 20.09. in Berlin sowie zu den geplanten Gegenprotesten – inklusive Möglichkeit, Bustickets für die gemeinsame Anreise zu erwerben.
Mit Lara Islinger (sie/ihr): Aktivistin mit Schwerpunkt auf reproduktive Gerechtigkeit und Abtreibung. Sie arbeitet eng mit feministischen Organisationen und Kollektiven in Mexiko und den USA zusammen, die den Fall des nationalen Abtreibungsrechts navigieren. Lara arbeitet außerdem bei Women on Web und ist Mitgründerin der Kampagne „Abtreibung entkriminalisieren“ in Deutschland.