Frauen in Berlin
FRAUEN IN BERLIN sollte der Diplomfilm von Chetna Vora an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg werden. Vora, die mit einem Stipendium der Kommunistischen Partei Indiens in die DDR gekommen war, filmte Frauen, die mit seltener Offenheit und in langen, kaum geschnittenen Einstellungen über ihr Leben sprachen. Weil sie sich weigerte, den Film auf 40 Minuten zu kürzen, wurde die Arbeitskopie von der Hochschulverwaltung beschlagnahmt und schließlich vernichtet.

FRAUEN IN BERLIN
DDR, 1982, 140 Min., OmeU
Regie: Chetna Vora
Chetna Vora kam 1976 mit einem Stipendium der Kommunistischen Partei Indiens in die DDR, um an der HFF Babelsberg Regie zu studieren. Ihr erster Langfilm "Frauen in Berlin" wurde jedoch von der Hochschule gestoppt - das Projekt musste abgebrochen und das Filmmaterial vernichtet werden. Erhalten geblieben ist nur eine heimlich auf Video abgefilmte Rohfassung. Trotz - oder gerade wegen - dieses unfreiwilligen Umwegs entfaltet der Film eine besondere Kraft. Gedreht fast ausschließlich in Innenräumen, durchzieht ihn eine Atmosphäre der Enge und Unsicherheit, die sich auch in den Erzählungen der porträtierten Frauen widerspiegelt. Gleichzeitig entstehen intime Schutzräume, in denen offene Gespräche möglich werden - selten hört man Frauen so direkt über ihr Leben und ihre Perspektiven sprechen..
Mit Einführung von Cornelia Klauß.